Alkohol

AlkoholsuchtAllgemein

Zwischen 70-80 % der Menschen, die Suchtberatungsstellen aufsuchen, sind von Alkoholmissbrauch bzw. von Alkoholabhängigkeit betroffen. Damit ist Alkohol nicht nur die am Weitesten verbreitete Droge, sondern, wenn man alle negativen Konsequenzen (Todesrate, Verkehrsunfälle, häusliche Gewalt ect.) berücksichtigt, auch die gefährlichste aller Drogen. Was Sie so gefährlich macht, insbesondere in Deutschland, ist die nahezu ständige Verfügbarkeit, die geringen Anschaffungskosten und die gesellschaftliche Akzeptanz. Die negativen körperlichen, psychischen und sozialen Folgen eines jahrelangen Alkoholkonsum werden häufig unterschätzt. Deshalb endet eine unbehandelte Alkoholkrankheit im schlimmsten Fall mit dem Tod. Aus diesem Grund ist es wichtig, so früh wie möglich mit Alkohol reduzierenden Maßnahmen oder einer Therapie, deren Ziel die zufriedene Abstinenz ist, zu intervenieren.

Verbreitung

6,7 Millionen Menschen der 18- bis 64 Jährigen in Deutschland konsumieren Alkohol in gesundheitlich riskanter Form. Etwa 1,6 Millionen Menschen dieser Altersgruppe gelten als alkoholabhängig (ESA 2018). Die volkswirtschaftlichen Kosten durch Alkohol betragen rund. 57 Milliarden Euro pro Jahr (Jahrbuch Sucht 2021).

Beratung

Neben der Feststellung, ob es sich um einen Alkoholmissbrauch oder bereits um eine Alkoholabhängigkeit handelt, geht es darum gemeinsam herauszufinden, was dazu geführt hat, dass Alkohol eine zunehmend zentrale Rolle in Ihrem Leben gespielt hat. Es gilt festzustellen, welche Funktion der Alkohol in Ihrem Leben hat. Ziel ist es, je nach Ursache des erhöhten Alkoholkonsums, herauszufinden, was den Alkoholkonsum ersetzen kann. Dies kann individuell sehr unterschiedlich sein. Bei einer Person reicht schon die Distanzierung von einem stark konsumierenden sozialen Umfeld, bei einem anderen Menschen geht z. B. darum Stress zu reduzieren oder einen Weg zu finden, psychische Belastungen zu reduzieren. Darüber hinaus kläre ich umfangreich darüber auf, was übermäßiger Alkoholkonsum bewirken kann.

Angehörige

Als Angehörige oder Angehöriger einer alkoholkranken Person unterstütze ich Sie dabei nicht den Fehler zu begehen, unbewusst die Alkoholkrankheit Ihres Partners oder Ihrer Partnerin aufrecht zu erhalten (Stichwort: Coabhängigkeit). Wie auch bei anderen Süchten sollten Sie wieder lernen, für sich selbst zu sorgen und die Ihnen nahestehende Person motivieren, sich professionelle Hilfe zu suchen. Auch die Vermittlung in so genannte Angehörigenselbsthilfegruppen kann sehr hilfreich sein.